Fussball (Bezirksliga) - Niederlage beim TuS Ergenzingen (Bericht der Südwest-Presse)

Der TuS Ergenzingen gewinnt gegen Salzstetten mit 2:1 (2:0), muss aber nach überzeugender ersten Halbzeit und einer 2:0-Führung nach der Pause bis zur Schlusssekunde um den Erfolg bangen. Von Jürgen A. Klemenz

Spannend bis zur letzten Sekunde war am Samstag die Partie der vor dem Anpfiff nur einen Punkt von einander getrennten Mannschaften des TuS Ergenzingen und der Sportfreunde Salzstetten. Der TuS, der nach überzeugender Leistung in der ersten Halbzeit klar mit 2:0 geführt hatte und gegen eine ganz schwache Salzstetter Mannschaft wie der sichere Sieger aussah, verlor nach dem Anschlusstreffer der Gäste durch Alexander Gette nach gut einer Stunde völlig den Faden und war am Ende heilfroh, die drei Punkte auf der Breitweise behalten zu haben. Der TuS hat sich damit im Verfolgerfeld festgesetzt, während die Sportfreunde zunächst einmal den Anschluss verloren haben.

Nach den ersten 45 Minuten hätte man es nie und nimmer für möglich gehalten, dass Gastgeber Ergenzingen noch einmal in die Bredouille kommen könnte. Der TuS beherrschte bis auf die ersten fünf Minuten, als beide Mannschaften munter loslegten und sich ein paar Halbchancen erspielten, die Partie fast nach Belieben, kombinierte sich ansehnlich durchs Mittelfeld und erarbeitete sich auch Chancen.

Hinten stand die Viererabwehr sehr sicher, vor allem Innenverteidiger Adrian Brose machte eine überragende Partie und auch Außenverteidiger Nicolas Schoch spielte sehr stark. Die Salzstetter Mannschaft blieb dagegen fast alles schuldig: Abspielfehler im Spielaufbau, Missverständnisse, keine Anspielstationen in die Offensive, dort aber auch keine Bewegung.

Allerdings fiel das 1:0 für die Ergenzinger dann doch ein bisschen glücklich, denn da leistete Mario Kreidler, der auf der Sechs spielte, nach einer Ecke unfreiwillige Hilfe. Seine missglückte Kopfballabwehr ging nach hinten los und landete am Fünfmetereck bei Jascha Fauss, der „Danke“ sagte und die Vorlage zum 1:0 nutzte (18.). In der 33. Minute schien das 2:0 fällig, als Brose in der Abwehr einen Pass auf Pascal Ade abfing und sofort in den Angriffsmodus schaltete, durch das ganze Mittelfeld marschierte und einen Musterpass auf Daniel Amann spielte.

Dessen Kopfball gegen die Laufrichtung von SV-Keeper Marvin Kaupp landete allerdings nur am langen Pfosten. Dennoch fiel noch vor der Pause das hochverdiente 2:0. Außenverteidiger Nicolas Schach fing einen Fehlpass an der Mittellinie von Djordje Aleksic ab, startete durch bis zur gegnerischen Grundlinie, schüttelte dabei drei Abwehrspieler ab und servierte mit einem tollen Rückpass auf Jascha Fauss dessen zweiten Treffer praktisch auf dem Silbertablett (40.).

Nach der Pause hätte schon Daniel Amann in der 48. Minute alleine vor Kaupp das 3:0 machen können, spätestens in der 63. Minute aber hätte Marvin Wohlbold den dritten Treffer erzielen müssen, als er bei einem Querpass völlig frei vor dem Tor ein Luftloch schlug. Die vergebenen Chancen rächten sich, auch weil Salzstetten nach der Pause – Trainer Naim hatte ein paar Umstellungen vorgenommen - nun deutlich aggressiver spielte und viel besser im Spiel war.

Und so kippte die Partie allmählich, und diesmal halfen die Ergenzinger kräftig mit. Philipp Kress hatte im Strafraum schon einen Ball erobert, vertändelte ihn dann aber gegen Alexander Gette, der aus der Drehung das 2:1 erzielte (65.). Nun drängte der Gast mit Vehemenz auf das 2:2, beim TuS ging die Souveränität der ersten 45 Minuten total verloren und er bettelte förmlich um den Ausgleich. Die größte Ausgleichschance vereitelte TuS-Keeper Sebastian Katz mit einer tollen Parade gegen den von Gette bedienten Pascal Ade (75.).

Bis die sehr gute 18-jährige Schiedsrichterin Annika Depfenhart (Aichhalden), die das zweite Jahr Bezirksliga pfeift, die Partie beendete, musste der TuS noch bange Minuten überstehen, denn Salzstetten war dem Ausgleich mehrfach sehr nahe.

TuS-Coach Heiko Kieferle sah das Spiel seiner Mannen (auch in der ersten Halbzeit) als keineswegs gut an: „Das war unser schlechtestes Spiel im September. Wir waren schwach, Salzstetten noch schwächer. Und in der zweiten Halbzeit haben wir den Gegner ins Spiel gebracht, da sind wir ein bisschen wild geworden.“

SF-Coach Mustafa Naim sagte: „Bei uns hat in der ersten Halbzeit fast alles gefehlt. Danach haben wir umgestellt. Dass das Spiel sich dann gedreht hat lag an uns. Die Jungs haben alles versucht, sich aber nicht mit dem 2:2 für das engagierte Spiel belohnt.

Seuche in Salzstetten

Der eine oder andere Verletzte kehrt zurück, da erwischt es den nächsten. Bei den Sportfreunden Salzstetten spielte nach fünfwöchiger Verletzung erstmals wieder Pascal Ade im Sturm, und das ohne Training. Auch Mario Kreidler stand erstmals nach langer Verletzung in der Startaufstellung. Vergangene Woche zog sich Neuzugang Daniel Atis bei der 0:1-Niederlage gegen Dornhan einen Bänderriss zu, die Woche davor erwischte es Abwehrstütze Pascal Spohn mit einem Muskelfaserriss.

Da jetzt Dominik Weiß auch noch im Urlaub ist, musste Trainer Musti Naim die halbe Viererkette umstellen. Und schon in der Anfangsphase musst er Stürmer Lukasz Sral auswechseln. Der humpelte schon nach zwei Minuten nach einem Foul über den Platz, winkte aber dann nach einer Viertelstunde ab und musste raus. Naim hofft, dass die Blessur am Oberschenkel nicht so schlimm ist, denn am Mittwoch seht mit dem Heimspiel gegen Herzogsweiler eine weitere richtungsweisende Partie an.